Alte Narben behandeln – lohnt sich das?

Viele Menschen leben mit alten Narben – als Andenken an Operationen, Unfälle, Kaiserschnitte oder Erkrankungen. Oft erscheinen diese Narben äußerlich harmlos: verheilt, verblasst, vielleicht etwas härter. Doch im Inneren können sie weiterhin Spannungen erzeugen, Schmerzen verursachen oder die Beweglichkeit einschränken. Die gute Nachricht: Auch viele Jahre nach dem ursprünglichen Ereignis kann eine gezielte Narbenpflege eine deutliche Verbesserung bringen.

Alte Narben können sogenannte Störfelder im Körper darstellen. Sie beeinflussen Muskelketten, verändern das Körperschema, halten das Nervensystem in einer Art Alarmzustand. Manche Patient:innen berichten von Rückenschmerzen, obwohl die Narbe sich am Bauch befindet. Andere spüren ein Taubheitsgefühl im Oberschenkel, das sie mit einer alten Hüftoperation verbinden. In solchen Fällen lohnt sich eine detaillierte Betrachtung.

Die Methode von Uli beginnt stets mit einer individuellen Anamnese. Wie sieht die Narbe aus? Wie reagiert sie auf Berührung? Welche Symptome sind vorhanden – lokal und im gesamten Bewegungsapparat? Auf dieser Basis wird ein Behandlungsplan erstellt, der auf die jeweilige Situation abgestimmt ist.

Mit sanfter, manueller Arbeit wird das Gewebe mobilisiert, Verklebungen gelöst, die Durchblutung aktiviert. Doch das Ziel ist nicht nur eine weichere Narbe – sondern eine funktionelle Reintegration ins Körperschema. Durch sensorisches Resetting lernt die Haut, wieder zu empfinden. Faszienarbeit bringt Beweglichkeit zurück. Das vegetative Nervensystem wird beruhigt. Viele erleben dadurch nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale Entlastung.

Ein häufiges Missverständnis ist: „So spät bringt das doch nichts mehr.“ Doch das stimmt nicht. Der Körper ist plastisch – auch nach Jahrzehnten. Natürlich hängt der Erfolg von der Art der Narbe, der allgemeinen Gesundheit und der Behandlungsfrequenz ab. Aber selbst geringe Veränderungen können im Alltag einen großen Unterschied machen: Weniger Spannung beim Sitzen, mehr Gefühl beim Gehen, weniger Schmerzen beim Sport.

Ulis Methode begegnet jeder Narbe mit Respekt – egal ob frisch oder alt. Sie erkennt an, dass Narben Teil unserer Geschichte sind, aber nicht unsere Zukunft bestimmen müssen. Wer offen ist für Veränderung, kann auch alten Wunden neue Impulse geben.

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