Narben sind stille Erinnerungen an Operationen, Verletzungen oder Erkrankungen – aber sie sind oft mehr als bloße Hautveränderungen. Viele Menschen erleben nach chirurgischen Eingriffen anhaltende Beschwerden, obwohl die Wunde längst verheilt ist. Häufige Symptome sind Schmerzen, Taubheitsgefühle, Brennen oder Spannung rund um das Narbengewebe – manchmal Monate oder sogar Jahre nach der Operation. Der Grund: Narben können chronische Schmerzprozesse im Körper aufrechterhalten.
Die Methode von Uli nimmt diese Problematik ernst. Sie basiert auf einem tiefgreifenden Verständnis dafür, wie das Gewebe, das Nervensystem und das Körperbild miteinander verknüpft sind. Denn jede Narbe ist ein Ort, an dem das Nervensystem „lernt“, sich zu schützen – durch Schonhaltungen, veränderte Bewegungsmuster oder erhöhte Sensibilität. Das Problem: Diese Schutzreaktionen bleiben oft bestehen, auch wenn die akute Gefahr längst vorbei ist.
Narbengewebe unterscheidet sich strukturell von gesunder Haut. Es ist weniger elastisch, schlechter durchblutet und kann Nervenbahnen irritieren oder blockieren. Wird eine Narbe nicht ausreichend behandelt, entstehen lokale Störfelder, die Reizleitungen im Nervensystem verändern. Der Körper entwickelt dann sogenannte „Schmerzgedächtnisse“, bei denen selbst harmlose Reize – wie leichte Berührung oder Bewegung – als Schmerz wahrgenommen werden.
Ulis Narbenpflege setzt genau dort an. Durch gezielte manuelle Impulse, sanfte Stimulation der Haut und Faszienmobilisation wird das Nervensystem neu „kalibriert“. Dabei wird nicht nur das Narbengewebe selbst behandelt, sondern auch seine Umgebung. Ziel ist es, das Gewebe in das Körperschema zu integrieren und die chronisch gesteigerte Reizverarbeitung zu beruhigen.
Ein zentrales Element dabei ist das sensorische Resetting – eine Technik, bei der die Haut lernt, wieder normal zu empfinden. Viele Patient:innen berichten, dass sich das Taubheitsgefühl verringert oder das Gewebe sich plötzlich wieder „lebendig“ anfühlt. Auch Spannungen in benachbarten Muskelgruppen lassen nach, da das Nervensystem nicht mehr in ständiger Alarmbereitschaft ist.
Ein weiterer Aspekt: Die emotionale Bedeutung von Narben wird oft unterschätzt. Besonders nach traumatischen Erlebnissen oder schweren Operationen speichert der Körper nicht nur das physische Trauma, sondern auch die psychische Belastung. Die respektvolle, ruhige Arbeit mit dem Narbengewebe schafft Raum für eine neue, positive Körpererfahrung – und kann so auch seelische Anspannungen lösen.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Viele Menschen, die sich zuvor mit jahrelangen Beschwerden abgefunden hatten, erfahren nach wenigen Sitzungen eine deutliche Besserung. Schmerzen nehmen ab, Beweglichkeit kehrt zurück, das Vertrauen in den eigenen Körper wächst.
Narbenbehandlung ist keine kosmetische Maßnahme, sondern eine funktionelle Therapie mit tiefen Auswirkungen. Sie kann entscheidend dazu beitragen, chronische Schmerzmechanismen zu durchbrechen und dem Körper neue Möglichkeiten zur Selbstregulation zu eröffnen. In der Methode von Uli steht dabei immer der ganze Mensch im Fokus – mit seiner Geschichte, seiner Wahrnehmung und seinem Wunsch nach Heilung.