Die Sonne gehört zum Sommer wie das Eis zur Waffel. Doch für Menschen mit Narben – besonders frischen – ist die Sonnenstrahlung ein ernstzunehmender Risikofaktor. UV-Strahlen können Narben dauerhaft verfärben, die Heilung stören und die Haut empfindlicher machen. Deshalb ist ein durchdachter UV-Schutz unerlässlich.
Warum sind Narben besonders gefährdet? Narbengewebe unterscheidet sich von gesunder Haut: Es ist weniger pigmentiert, dünner, schlecht durchblutet und reagiert empfindlicher auf äußere Reize. UV-Strahlung dringt schneller ein, was zu sogenannten postinflammatorischen Hyperpigmentierungen führen kann – dunkle Flecken, die sich dauerhaft festsetzen. Besonders gefährdet sind helle, flache oder hypertrophe Narben.
Ein häufiger Irrtum ist, dass Narben nur bei direkter Sonneneinstrahlung gefährdet sind. Tatsächlich reicht bereits indirekte UV-Strahlung – zum Beispiel im Schatten oder bei bewölktem Himmel – aus, um Veränderungen auszulösen. Deshalb sollten Narben auch dann geschützt werden, wenn die Sonne nicht offensichtlich scheint.
Am wirksamsten ist eine Kombination aus physischem Schutz (Kleidung, Tücher, Pflaster) und hochwertigem Sonnenschutzmittel. Für Narben empfiehlt sich ein mineralischer Sonnenschutz mit LSF 50+, frei von Parfum, Alkohol und anderen reizenden Stoffen. Die Creme sollte großzügig aufgetragen und regelmäßig erneuert werden, besonders nach dem Schwitzen oder Baden.
Viele Patient:innen berichten, dass sie ihre Narben aus Angst vor Reaktionen lieber verstecken – mit dicker Kleidung oder Pflastern. Das kann jedoch kontraproduktiv sein: Zu viel Reibung, Hitze oder fehlende Belüftung reizen das Gewebe zusätzlich. Wichtig ist ein ausgewogenes Maß: schützen, aber nicht ersticken.
Ulis Methode ergänzt den Sonnenschutz um gezielte Narbenpflege. Sanfte manuelle Techniken unterstützen die Regeneration, halten das Gewebe elastisch und reduzieren Spannungen – besonders wichtig in den Sommermonaten, wenn die Haut ohnehin stärker beansprucht wird. Zudem wird durch sensorische Stimulation das Gewebe besser durchblutet und reaktionsfähiger.
Ein weiterer Tipp: Beobachten Sie Ihre Narbe regelmäßig. Farbveränderungen, Juckreiz oder Schwellungen können Anzeichen sein, dass der UV-Schutz nicht ausreichend war. In solchen Fällen ist es ratsam, eine kurze Behandlungspause einzulegen und ggf. ärztlichen Rat einzuholen.
Fazit: Sonne und Narbe – das ist eine sensible Kombination. Doch mit dem richtigen Wissen und bewusster Pflege können Sie den Sommer genießen, ohne Ihrer Narbe zu schaden. Prävention ist der beste Schutz gegen bleibende Veränderungen.