Wie Faszien die Heilung nach Operationen beeinflussen

Faszien – das Bindegewebe, das unseren gesamten Körper durchzieht – spielen eine viel größere Rolle im Heilungsprozess nach Operationen, als lange angenommen wurde. Sie verbinden Muskeln, umhüllen Organe, führen Nervenbahnen und halten unsere Körperstruktur zusammen. Wenn jedoch durch eine Operation Gewebe durchtrennt, manipuliert oder über längere Zeit inaktiv wird, verändern sich auch die Faszien – sie können verkleben, verhärten oder schmerzempfindlich werden. Genau hier setzt die Methode von Uli an.

Nach einer Knieoperation etwa klagen viele Patient:innen über ein „ziehendes Gefühl“, eingeschränkte Beweglichkeit oder Druckempfindlichkeit rund um die Narbe – auch dann, wenn äußerlich alles gut verheilt scheint. Diese Symptome sind oft auf fasziale Verklebungen zurückzuführen, die die Gleitfähigkeit der Gewebeschichten einschränken. Wenn sich Haut, Unterhaut, Faszien und Muskulatur nicht harmonisch bewegen, entstehen Spannungen – die sich nicht nur lokal, sondern im gesamten Bewegungsapparat bemerkbar machen können.

Die Narbenpflege nach Uli nutzt gezielte, manuelle Techniken zur Mobilisierung des faszialen Gewebes. Mit sanftem, aber tiefenwirksamem Druck wird die Gleitfähigkeit wiederhergestellt, Verklebungen gelöst und das Gewebe zu mehr Elastizität angeregt. Diese Mobilisation ist schmerzarm, individuell dosiert und wird stets in enger Abstimmung mit dem Körper durchgeführt.

Besonders interessant: Faszien sind reich an Sensoren. Ihre Mobilität hat direkten Einfluss auf unser Körperempfinden, unsere Haltung und sogar auf unsere Emotionen. Wenn nach einer Operation fasziale Spannungen ungelöst bleiben, kann dies zu chronischen Beschwerden führen – nicht nur im operierten Bereich, sondern auch in angrenzenden Regionen, etwa der Hüfte oder dem Rücken. Die Behandlung nach Uli zielt darauf ab, den Körper als funktionelle Einheit zu betrachten und das Gewebe ganzheitlich zu entlasten.

Ein weiterer Vorteil dieser Herangehensweise ist die Aktivierung der Mikrozirkulation. Durch das Lösen von Spannungen wird die Durchblutung angeregt, was wiederum den Stoffwechsel im Gewebe verbessert und den Heilungsprozess unterstützt. Schwellungen werden schneller abgebaut, der Lymphfluss verbessert sich, und das Gewebe kann besser auf Belastung reagieren.

Viele Patient:innen berichten nach der Faszienarbeit von einem unmittelbaren Gefühl der Erleichterung: weniger Zug, mehr Freiheit in der Bewegung, ein „leichteres“ Knie. Auch Schmerzen, die über Wochen oder Monate hinweg bestanden, lassen oft schon nach wenigen Sitzungen deutlich nach.

Faszienpflege ist ein zentraler Bestandteil der Narbenarbeit – und oft der Schlüssel zu einer nachhaltigen Heilung. Sie ersetzt keine klassische Physiotherapie, sondern ergänzt sie sinnvoll, indem sie dort ansetzt, wo standardisierte Übungen oft nicht greifen: in der feinen, spürenden Arbeit mit dem Gewebe selbst.

Wer nach einer Operation wieder beweglich, schmerzfrei und selbstbewusst durchs Leben gehen möchte, sollte die Faszien nicht unterschätzen. Und genau deshalb ist ihre gezielte Behandlung ein unverzichtbarer Baustein in der ganzheitlichen Methode von Uli.

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